Philosophiegeschichte hat Konjunktur. Das gilt insbesondere für die Zeit von Beginn des 19. Jahrhunderts bis in die unmittelbare Gegenwart. Alte Kanonbildungen und ihre Inklusionen sowie Exklusionen werden hinter-fragt. Großprojekte wie der „Neue Überweg“ werden realisiert. Fortschreitende Digitalisierung erlaubt die schnelle Erschließung und quantitative Auswertung von Quellen. Zu vielen bedeutenden Strömungen des 20. Jahrhunderts haben sich affirmative und kritische Erzählungen etabliert, die kontrovers diskutiert werden. Das provoziert die Frage, wer, wie und mit welchem Ziel philosophiehistorisch arbeitet. Geht es v. a. um Grundlagenforschung oder eher um Theoriepolitik?
In Panels zur Lebensphilosophie, zur Kritischen Theorie, zur Phänomenologie und zum Wiener Kreis werden die gängigen Narrative der Geschichte dieser Strömungen behandelt. In einem Abschlusspanel steht dann zur Diskussion, ob die Geschichten der einzelnen Strömungen zu einer zusam-menhängenden Philosophiegeschichte des 20. Jahrhunderts führen, um dann zu klären, was Philosophiegeschichtsschreibung im 21. Jahrhundert sein soll und leisten kann.
Alle Panels des Workshops sind für Interessierte geöffnet. Um Anmeldung wird gebeten:
Konstantin Hokamp: hokamp@europa-uni.de
Andrea Mina: mina@europa-uni.de.