Deutsche Gesellschaft
für phänomenologische Forschung

Series | Buch

132497

Abstrakt

Beherzigt man Nietzsches Mahnung, die Moral selbst als Problem zu fassen, so wird der Blick frei für Voraussetzungen, Wirkkräfte und Abgründe der Moral, die nicht selbst moralisch sind. Um den blinden Fleck der Moral zu erkunden, bedarf es einer ethischen epoché. Besondere Angriffsflächen bietet die Standardform einer Gesetzesmoral, der die Rechtfertigung über alles geht, bis ihr die Motivationskraft abhanden kommt. Ihre Aporien und Paradoxien treten unverblümt zutage, wenn man Schlüsselthemen wie Freiheit, Rechtsgleichheit, Macht und Gewalt heranzieht. Diesseits und jenseits der Moral zeigen sich ethische Überschüsse in Form von Tugendmustern, Motivationen, Leidenschaften oder Gesten des Gebens mitsamt einer religiösen Aura. Es begegnen uns fremde Ansprüche, die weder einem allgemeinen Sollen noch einem individuellen Wünschen gehorchen. Also nicht nochmals Aristoteles gegen Kant, sondern eine eigene Form von responsiver Ethik.

Details | Inhaltsverzeichnis

Publication details

Publisher: Suhrkamp

Ort: Frankfurt am Main

Year: 2006

Seiten: 354

Series: Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft

Series volume: 1813

ISBN (hardback): 9783518294130

Referenz:

Waldenfels Bernhard (2006) Schattenrisse der Moral. Frankfurt am Main, Suhrkamp.