Deutsche Gesellschaft
für phänomenologische Forschung

Buch | Kapitel

185843

Die Verabsolutierung der Lebenswelt in Schütz' phänomenologischer Sozialtheorie

Frank Welz

pp. 115-214

Abstrakt

Sozialwissenschaft braucht »kein transzendentales Ego«. Das ist die Auffassung von Alfred Schütz.1 Gleichwohl sind Schütz' eigene Untersuchungen ausdrücklich »phänomenologischen Charakters«. Nicht anders als Husserl will nämlich auch Schütz »Sinnphänomene« analysieren — nur aber: »in der mundanen Sozialität«. So fordert bereits diese erste Markierung der Schützschen Ambivalenz gleich in doppelter Hinsicht zum ersten Widerspruch. Denn muß Schütz' explizit »soziologische Problemstellung« einerseits nicht zum Protest gegen eine Denkhaltung führen,2 die der »geistigen Welt« den »Vorrang« erteilt?3 Muß sie andererseits nicht auch in Schütz' eigenen Arbeiten Aporien provozieren, zumal Husserls Fragestellung eine epistemische ist, die nicht empirisches Wissen über die ›mundane‹ Realität, sondern dessen erkenntnistheoretische Sicherung erstrebt?

Publication details

Published in:

Welz Frank (1996) Kritik der Lebenswelt: eine soziologische Auseinandersetzung mit Edmund Husserl und Alfred Schütz. Dordrecht, Springer.

Seiten: 115-214

DOI: 10.1007/978-3-322-97069-5_3

Referenz:

Welz Frank (1996) Die Verabsolutierung der Lebenswelt in Schütz' phänomenologischer Sozialtheorie, In: Kritik der Lebenswelt, Dordrecht, Springer, 115–214.