Deutsche Gesellschaft
für phänomenologische Forschung

Buch | Kapitel

190955

Geschichte und Gegenwart im Werk Max Webers

Stephen Kalberg

pp. 82-120

Abstrakt

Max Weber besteht für jede soziologische Gegenwartsanalyse entschieden auf der Bedeutung der Geschichte. Selbst wenn er versucht, einebestimmte Gegenwart zu kennzeichnen und zu erklären, achtet er stets auf die vielen Arten, auf die Geschichte und Gegenwart ununterbrochen ineinandergehen. So schreibt er: »Ueber- all ist das tatsächlich Hergebrachte der Vater des Geltenden gewesen.«2 Auf der anderen Seite scheinen zentrale Züge von Webers Soziologie, jede enge Verflechtung von Geschichte und Gegenwart in seinem Werk in Frage zu stellen. Zwei bekannte Merkmale fallen hier sofort ein: seine Kennzeichnung unseres eigenen Zeitalters – des ›modernen okzidentalen Rationalismus‹ – als grundverschieden von früheren sowie seine Hervorhebung der Fähigkeit charismatischer Führer, die Gegenwart von der Vergangenheit jäh abzuheben.

Publication details

Published in:

Welz Frank, Weisenbacher Uwe (1998) Soziologische Theorie und Geschichte. Dordrecht, Springer.

Seiten: 82-120

DOI: 10.1007/978-3-322-89013-9_5

Referenz:

Kalberg Stephen (1998) „Geschichte und Gegenwart im Werk Max Webers“, In: F. Welz & U. Weisenbacher (Hrsg.), Soziologische Theorie und Geschichte, Dordrecht, Springer, 82–120.