Deutsche Gesellschaft
für phänomenologische Forschung

Buch | Kapitel

190962

Historische Soziologie und die Beschreibung von Paradoxien

Friedhelm Guttandin

pp. 258-288

Abstrakt

Die Geschichte ist, in den Worten von Michel Serres, der »Ort der zureichenden Ursachen ohne Wirkung, der gewaltigen Wirkungen aus unbedeutenden Gründen, der starken Folgen aus schwachen Ursachen, der strikten Effekte aus zufälligen Gründen«.1 Geschichte, so kann man fortfahren, ist das Feld, auf dem sich Unerwartetes, Überraschendes als Folge menschlichen Handelns ereignet, Kleines aus großen Ambitionen, Bedeutendes aus bescheidenen Absichten folgt. Geschichte ist nie langweilig — wer interessiert sich schon für langweilige Geschichten? —, sondern dramatisch; und der Höhepunkt des Dramas ist die paradoxe Verwicklung (etwa: subjektiv unschuldig, objektiv schuldig) des scheiternden Helden.

Publication details

Published in:

Welz Frank, Weisenbacher Uwe (1998) Soziologische Theorie und Geschichte. Dordrecht, Springer.

Seiten: 258-288

DOI: 10.1007/978-3-322-89013-9_12

Referenz:

Guttandin Friedhelm (1998) „Historische Soziologie und die Beschreibung von Paradoxien“, In: F. Welz & U. Weisenbacher (Hrsg.), Soziologische Theorie und Geschichte, Dordrecht, Springer, 258–288.