Buch | Kapitel
Tertiarität
Die Sozialtheorie des "Dritten" als Grundlegung der Kultur- und Sozialwissenschaften
pp. 121-130
Abstrakt
Die Überlegungen konzentrieren sich auf einen einzigen Punkt: eine Theorie des »Dritten« oder auf das systematische Gewicht der Figur und Funktion des Dritten. Wenn hier vom Dritten gesprochen wird, ist der Andere — alter ego — bereits mit im Spiel, gemeint ist mit dem Dritten also ein weiterer Anderer — aber in einem theoriedramatischen Sinn: Die Funktionen dieses weiteren Anderen lassen sich nicht auf den ersten Anderen zurückführen, insofern ist er also neben dem Ersten (ego) und dem Anderen (alter) in einem nichttrivialen Sinn der Dritte. Zugleich ist hier mit der dritten Figur, die ein Novum gegenüber dem Anderen ist, gemeint, dass ein Vierter oder Fünfter nicht das systematische Gewicht, die weltbildende, transformierende Potenz des Anderen und des Dritten haben. Die Sozialtheorie ist mit der Figur des Dritten oder der dreifachen Kontingenz gleichsam komplett, ab dem Vierten, Fünften wiederholen sich dyadische und triadische Figurationen. Und schließlich ist mit dem Dritten nicht ßdas Dritteß gemeint — also die Sprache, das System, der Geist, der Diskurs — sondern eben der Dritte als Figur.
Publication details
Published in:
Pfadenhauer Michaela, Stegmaier Peter, Dreher Jochen (2008) Phänomenologie und Soziologie: theoretische Positionen, aktuelle Problemfelder und empirische Umsetzungen. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Seiten: 121-130
DOI: 10.1007/978-3-531-91037-6_10
Referenz:
Fischer Joachim (2008) Tertiarität: Die Sozialtheorie des "Dritten" als Grundlegung der Kultur- und Sozialwissenschaften, In: Phänomenologie und Soziologie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 121–130.