Buch | Kapitel
Beratung, Supervision, Coaching und das Psychodrama (2007)
pp. 301-317
Abstrakt
Das deutsche Wort "Beratung" hat einen erheblichen Bedeutungshof (Pesendorfer, 2006). Dementsprechend wird es in der Alltagssprache wie im fachlichen bzw. wissenschaftlichen Diskurs mit sehr unterschiedlicher Bedeutung verwandt. Wer hier nicht vor jeglicher Beschäftigung mit dem Thema Klarheit darüber herstellt, wovon überhaupt die Rede sein soll, hat schon verloren. Mein Vorschlag lautet: Beratung ist als alltägliche Hilfe in fast allen Kulturen und Epochen der Menschheitsgeschichte vorzufinden. Ich möchte sie als einen eigenständigen Kommunikationsmodus bezeichnen: Ich kann mit mir zu Rate gehen; ich kann mir aber auch bei jemand anderem einen Rat holen. Im ersten Fall steht Selbstbesinnung im Vordergrund, im zweiten der Ratschlag eines Wissenden oder Weisen. Genau diese Spannung zwischen Selbstreflexion im Prozess der Auseinandersetzung mit einer ungelösten Aufgabe und der auf Anfrage hin erstellten Expertise durch einen Informierten von außen, um dann eine Entscheidung zu fällen, ist generell charakteristisch für Beratung.
Publication details
Published in:
Buer Ferdinand (2010) Psychodrama und Gesellschaft: Wege zur sozialen Erneuerung von unten: Reflexionen – Dialoge – Konzepte. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Seiten: 301-317
DOI: 10.1007/978-3-531-92369-7_15
Referenz:
Buer Ferdinand (2010) Beratung, Supervision, Coaching und das Psychodrama (2007), In: Psychodrama und Gesellschaft, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 301–317.