Deutsche Gesellschaft
für phänomenologische Forschung

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198659

Gedächtnistheorien im Diskurs einer radikal konstruktivistischen Psychologie

Werner Stangl

pp. 307-317

Abstrakt

Ein Problem, das eng mit jeder kognitiven Theorie verbunden ist, ist die Frage, wie werden die Kognitionen, also das Wissen im weitesten Sinn, im Gedächtnis verarbeitet und gespeichert bzw. wie werden diese in einer aktuellen Situation mit den aktuell relevanten Kognitionen verbunden. Wie oben erwähnt, sind diese Ansätze bisher äußerst spekulativ und rudimentär. In der Psychologie, insbesondere in der Kognitiven Psychologie, hat sich im Verlaufe der Entwicklung dieser Wissenschaft ein Dualismus zwischen Theorien des Gedächtnisses und des Denkens ergeben, der in den Dichotomien von Wissen und Denken, Datenbasis und Exekutive, epistemischer und heuristischer Struktur, deklarativem und prozeduralem Wissen, Struktur und Prozeß veranschaulicht werden kann. "Weisen diese Dichotomien auch jeweils andere Schattierungen auf, so drücken sie im wesentlichen doch die Unterscheidung von der gedächtnismäßigen Fixierung von Wissen über bestimmte Sachverhalte einerseits und dem Verarbeiten von Informationen zum Zweck der Bewältigung von Umweltanforderungen andererseits aus' (ROST 1981, S. 8). Im Radikalen Konstruktivismus fallen diese erwähnten Dichotomien hingegen weitgehend zusammen, denn beide sind untrennbar miteinander verbunden.

Publication details

Published in:

Stangl Werner (1989) Das neue Paradigma der Psychologie: die Psychologie im Diskurs des radikalen Konstruktivismus. Wiesbaden, Vieweg+Teubner.

Seiten: 307-317

DOI: 10.1007/978-3-322-91117-9_17

Referenz:

Stangl Werner (1989) Gedächtnistheorien im Diskurs einer radikal konstruktivistischen Psychologie, In: Das neue Paradigma der Psychologie, Wiesbaden, Vieweg+Teubner, 307–317.