Einleitung
pp. 1-3
Abstrakt
Die Psychopathologie der Schizophrenien blieb am Leitfaden des klinischen Wissens um ihre deletären Ausgänge häufig eine Erforschung, seelischer Defizienzen. Der hier unternommene Versuch legt dagegen Grundbestände schizophrenen Erlebens auf seelische Positivität hin aus, d. h. auf eigenartige Verfassungen, in denen sich eine Tendenz nach seelischer Ordnung bekundet. Die Weise dieser Bekundung ist dem Verstehen meist nicht unmittelbar zugänglich. Der Zugang der Untersuchung bedarf der Vermittlung durch ein indirektes Verstehen; dieses gehört den von Kunz als konstruktiv-entwerfend bezeichneten Erkenntnisweisen zu und wird hier mit allem Wissen um deren Einschränkungen geübt. Der im Untertitel erscheinende Begriff der Psychonomie soll eine Grundhaltung anzeigen, die in der psychiatrischen Tradition der "Psychiker" steht, ohne damit zugleich "psychistisch" oder "psychogenetisch" zu sein.
Publication details
Published in:
Kisker K. P. (1960) Der Erlebniswandel des Schizophrenen: ein psychopathologischer Beitrag zur Psychonomie schizophrener Grundsituationen. Dordrecht, Springer.
Seiten: 1-3
DOI: 10.1007/978-3-642-86128-4_1
Referenz:
Kisker K. P. (1960) „Einleitung“, In: K. P. Kisker (Hrsg.), Der Erlebniswandel des Schizophrenen, Dordrecht, Springer, 1–3.