Buch | Kapitel
Institutionen der Literaturvermittlung
pp. 265-353
Abstrakt
Fragt man nach dem Theater als einer Institution der Literaturvermittlung, kommt man nicht umhin, neben der zweifellos bestehenden Wechselwirkung auch ein grundlegendes Spannungsverhältnis zwischen der Bühnenkunst als einer eigenständigen künstlerischen Praxis und ihrer Funktion als Medium für textuell vorentworfene Gehalte zu veranschlagen. Gerade der doppelte Sinn des literatur-und gattungstheoretischen Begriffes Drama (gr. drama, hergeleitet von drân: handeln, tun) spiegelt dieses Faktum: Er meint zum einen ein literarisches Genre, das charakterisiert ist durch die Selbstäußerungen der dramatis personae, denen im Text keine epische oder lyrische Instanz vorgeordnet ist. Zum anderen aber bezeichnet er die aufführungsbezogene Spielvorlage als Bestandteil der performativen Kultur.
Publication details
Published in:
Anz Thomas (2013) Handbuch Literaturwissenschaft : Band 1: Gegenstände und Grundbegriffe / band 2: Methoden und Theorien / band 3: Institutionen und Praxisfelder. Stuttgart, Metzler.
Seiten: 265-353
DOI: 10.1007/978-3-476-01271-5_8
Referenz:
Balme Christopher, von Brincken Jörg, Müller Jan-Dirk, Anz Thomas (2013) „Institutionen der Literaturvermittlung“, In: T. Anz (Hrsg.), Handbuch Literaturwissenschaft , Stuttgart, Metzler, 265–353.