Die zentrale Bedeutung des Werks "Umwelt und Innenwelt der Tiere" mit Stellenkommentar
pp. 243-259
Abstrakt
Das Buch "Umwelt und Innenwelt der Tiere" in der Fassung von 1921 stellt die Vollendung des Uexküllschen Lebenswerks dar. In den Jahren danach erweiterte er das Oeuvre zwar noch philosophisch (Uexküll 1926a; 1928; 1940c) und experimentell (Uexküll 1927, 1929a, 1929b, 1929c), aber die Präsentation des "Umweltbuches' stellt einen Fixpunkt in Uexkülls Lebenswerk dar. Hier waren experimentelle Studien, biophilosophische Überlegungen und praktische Konsequenzen für die Forschung vereint. Ein Außenseiter, kein Vertreter der universitären Hochkultur, hatte hier eine biologische Daseinslehre präsentiert, die auf neovitalistischen Fundamenten fußend, alle Konzeptionen der Darwinisten in Philosophie, Biologie und speziell experimenteller Zoologie herausforderte. Uexküll stellte mit dem Funktionskreis ein Modell vor, wie Organismen innerhalb ihrer Lebenswelt agierten und warum sie dies wie taten. Er zwang dadurch seine Antagonisten, entweder seine Konzeption (inklusive des Neovitalismus) zu übernehmen oder aber die bisherigen Studien zur Tierpsychologie, Tierphysiologie und Verhaltenslehre wahlweise zu verwerfen oder zu modernisieren.
Publication details
Published in:
Mildenberger Florian, Herrmann Bernd (2014) Uexküll: Umwelt und Innenwelt der Tiere. Dordrecht, Springer.
Seiten: 243-259
DOI: 10.1007/978-3-642-41700-9_3
Referenz:
Mildenberger Florian, Herrmann Bernd (2014) „Die zentrale Bedeutung des Werks "Umwelt und Innenwelt der Tiere" mit Stellenkommentar“, In: F. Mildenberger & B. Herrmann (Hrsg.), Uexküll, Dordrecht, Springer, 243–259.