Buch | Kapitel
Das Alter und seine Identität
pp. 197-256
Abstrakt
Sowohl die funktionale Bestimmung des Alters als auch der Definitionsansatz haben nur sehr oberflächlich auf empirische Darstellungen zu Alternsprozessen zurückgegriffen. Die qualitative Bestimmung dessen, was Alter charakterisiert, erfolgte dort über die Unterstellung gesamtgesellschaftlicher Gesetzmäßigkeiten und fragte nicht so sehr nach individuellen Ausprägungen. Mit der Lebenslaufforschung in der Soziologie und der Biographieforschung in der Psychologie hat sich in den 80er Jahren1 das Interesse vom eher statischen Modell des hohen Alters dem des lebenslangen Alterns zugewandt. Die Überlegung, dass das Erleben z.B. des Ruhestandes von vorangegangenen Erfahrungen geprägt ist, verspricht neue Erklärungen für die Beobachtung einer zunehmenden Differenzierung von Alternsverläufen. Unter dem Titel "Identität im Alter" werden deshalb in diesem Kapitel Alternstheorien vorgestellt, die den Fokus von gesellschaftlicher Einheit auf die Einheit des individuellen Lebensentwurfs umstellen. Im Anschluss daran wird diese Argumentation über aktuelle biographietheoretische Forschungen weiterentwickelt. Der Blick richtet sich nun systematisch auf den Exklusionsbereich.
Publication details
Published in:
Saake Irmhild (2006) Die Konstruktion des Alters: eine gesellschaftstheoretische Einführung in die Alternsforschung. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Seiten: 197-256
DOI: 10.1007/978-3-531-90280-7_4
Referenz:
Saake Irmhild (2006) Das Alter und seine Identität, In: Die Konstruktion des Alters, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 197–256.