Deutsche Gesellschaft
für phänomenologische Forschung

Buch | Kapitel

218934

Verantwortung

Hermann Lübbe

pp. 204-214

Abstrakt

Das ist es, was die aktuellen Propheten der überfälligen großen moralischen Wandlung, unbeschadet der erwiesenen Medientauglichkeit ihres Charismas, über die Erzeugung von Gestimmtheiten hinaus unproduktiv bleiben läßt. Die gute Gesinnung, die sich an der Realität reibt, zerreibt sich selbst, wenn sie nicht zum Impuls verstandeskontrollierter Handlungen wird und an die Klugheit sich bindet. Selbstverständlich gibt es die großen Lebensperipetien, durch die der Mensch in einem einzigen Akt innerer Wandlung sich auf den rechten Weg zurückgebracht findet. Von Alkohohkern, häufiger noch von schweren Rauchern werden solche Geschichten erzählt; sie gehören zu den Standardgeschichten aktueller Alltagsmoralistik.

Publication details

Published in:

Lübbe Hermann (1990) Der Lebenssinn der Industriegesellschaft: Über die moralische Verfassung der Wissenschaftlich-technischen Zivilisation. Dordrecht, Springer.

Seiten: 204-214

DOI: 10.1007/978-3-642-97265-2_18

Referenz:

Lübbe Hermann (1990) Verantwortung, In: Der Lebenssinn der Industriegesellschaft, Dordrecht, Springer, 204–214.