Deutsche Gesellschaft
für phänomenologische Forschung

Buch | Kapitel

218966

Phänomenographie und Didaktik

Lydia Murmann

pp. 187-199

Abstrakt

Die Phänomenographie ist ein Forschungsansatz zur Erfassung von Lernerperspektiven und wurde im Kontext didaktischer Fragestellungen in den 1970er Jahren in Schweden entwickelt. Ihr hegt die Überzeugung zugrunde, dass die Qualität von Aufgabenverständnissen und Inhaltsverständnissen Lernender zentral für deren weiteren Lernerfolg ist. Die Beispiele betreffen a) frühe Forschungsarbeiten, die sich mit Studierendenperspektiven auf die Aufgabentypen "Essay schreiben" bzw. "Lernen durch Textlektüre" befassten, und b) zwei Lerninhalte des Sachunterrichts: "Warum schwimmt ein Containerschiff?" und "Was ist ein Schatten?". Ergebnisse phänomenographischer Untersuchungen werden als Kategoriensätze formuliert. Jede Kategorie beschreibt die Konstitution eines Aufgabenverständnisses oder eines Lerninhaltes aus Lernersicht. Der Kategoriensatz reflektiert das Spektrum sämtlicher empirisch festgestellter Verständnisse und konturiert diese hinsichtlich didaktisch relevanter Unterschiede — als Prädiktor für andere Lerngruppen. Phänomenographische Kategorien dienen der Entwicklung didaktischer Strukturierungen und als diagnostisches Hilfsmittel zur Einschätzung von Lernvoraussetzungen und Lernerfolgen.

Publication details

Published in:

Meyer Meinert A. , Prenzel Manfred, Hellekamps Stephanie (2009) Perspektiven der Didaktik: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Seiten: 187-199

DOI: 10.1007/978-3-531-91775-7_13

Referenz:

Murmann Lydia (2009) „Phänomenographie und Didaktik“, In: M. Meyer, M. Prenzel & S. Hellekamps (Hrsg.), Perspektiven der Didaktik, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 187–199.