Medienarchäologie und Film
pp. 1-16
Abstrakt
Medienarchäologie hat sich als Methode einer unorthodox operierenden Mediengeschichte etabliert. Angesiedelt zwischen einer Archäologie des Wissens und einer Genealogie in Foucaults (und Nietzsches) Sinn beschäftigt sie sich vor allem mit den wechselvollen, brüchigen Geschichten von Materialien, Apparaten und medialen Ensembles, den vielfachen Anfängen und losen Enden der Mediengeschichte ebenso wie mit deren notorischen Wiederaufnahmen. Damit betreibt Medienarchäologie zugleich Mediengeschichte im Plural. Sie entfaltet singuläre Gegen-Geschichten und verfolgt damit eine ‚An-Archäologie" in Siegfried Zielinskis Sinn. In der Film- und Kinowissenschaft hat sie sowohl Beiträge zur verzweigten Epistemologie des Bewegungsbildes als auch materialreiche Studien zu lokalen historischen Kinokulturen und zur Dispositivforschung hervorgebracht. Neuerdings finden auch medienökologische Konzepte Eingang in die Medienarchäologie.
Publication details
Published in:
Groß Bernhard, Morsch Thomas (2019) Handbuch Filmtheorie. Dordrecht, Springer.
Seiten: 1-16
DOI: 10.1007/978-3-658-09514-7_35-2
Referenz:
Löffler Petra (2019) „Medienarchäologie und Film“, In: B. Groß & T. Morsch (Hrsg.), Handbuch Filmtheorie, Dordrecht, Springer, 1–16.