Deutsche Gesellschaft
für phänomenologische Forschung

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220108

Einleitung

Michel Foucault — Ein anti-humanistischer Aufklärer

Hans Herbert Kögler

pp. 1-26

Abstrakt

Foucault ist erst zehn Jahre tot. Doch die schon zu Lebzeiten einsetzende Rezeption hat bereits jetzt Ausmaße angenommen, die für einen zeitgenössischen Denker geradezu unglaublich sind. Trotz der immensen Fülle der Aufsätze, Monographien und Diskussionsveranstaltungen zum Werk Foucaults hat sich die Deutung und Aufnahme seiner Begriffe und Ideen in einem vergleichsweise klar abgesteckten Rahmen bewegt. In der Tat ging es, vor allem in der philosophischen Diskussion in Deutschland, in bezug auf Foucault vornehmlich um die Frage nach dessen Beziehung zur Aufklärung. Nietzsche oder die Aufklärung — in dieser ausschließenden Entgegensetzung hat sich die Rezeption Foucaults, zu seinen Lebzeiten ebenso wie eine Dekade nach seinem Tod, vor allem bewegt. Im Zentrum stand die Herausforderung, entweder mit dem Nietzscheaner Foucault Abschied zu nehmen von den hehren Motiven der Moderne, oder aber dessen vernunftkritischen Angriff auf die abendländische Ratio erfolgreich abzuwehren.

Publication details

Published in:

Kögler Hans Herbert (1994) Michel Foucault. Stuttgart, Metzler.

Seiten: 1-26

DOI: 10.1007/978-3-476-03978-1_1

Referenz:

Kögler Hans Herbert (1994) Einleitung: Michel Foucault — Ein anti-humanistischer Aufklärer, In: Michel Foucault, Stuttgart, Metzler, 1–26.