Deutsche Gesellschaft
für phänomenologische Forschung

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147859

Phänomenologie des Mitleids

Analyse eines moralischen Gefühls im Anschluss an Husserl und Schopenhauer

Thorsten Streubel(Freie Universität zu Berlin)

pp. 207-227

Abstrakt

In dieser Untersuchung soll gezeigt werden, dass die Mitleidsethik als reinaxiologische Ethik eine überzeugende und phänomenologisch ernstzunehmende Position darstellt. Im Zentrum der folgenden Überlegungen steht dabei eine Analyse des Mitleids als moralisches Gefühl. Moralisch ist dieses Gefühl, weil es die Quelle moralischer Handlungen und Maximen darstellt und zugleich die Grundlage der Ethik als Wissenschaft ist. Das Mitleid ermöglicht genuin moralisches Handeln, weil es kein blinder emotionaler Bewusstseinszustand, sondern ein leibliches und werterschließendes Gefühl ist, welches auf ein anderes leidendes Wesen gerichtet ist. Es erschließt dabei die Unwertigkeit fremden Leids und kann so ein Handlungsmotiv zu altruistischem Beistand bereitstellen.

Publication details

Published in:

Ubiali Marta, Wehrle Maren (2015) Feeling and value, willing and action: essays in the context of a phenomenological psychology. Dordrecht, Springer.

Seiten: 207-227

DOI: 10.1007/978-3-319-10326-6_12

Referenz:

Streubel Thorsten (2015) „Phänomenologie des Mitleids: Analyse eines moralischen Gefühls im Anschluss an Husserl und Schopenhauer“, In: M. Ubiali & M. Wehrle (eds.), Feeling and value, willing and action, Dordrecht, Springer, 207–227.