Der "Fundamentalbegriff des Mir-Eigenen" als Grund und als Abstraktum
pp. 196-272
Abstrakt
Die "Ironie" der Diskussionskonstellation zwischen Systemtheorie und kommunikationstheoretisch gewendeter kritischer Theorie erscheint als durchaus sachhaltig, wenn man die Interpretationsthese zugrundelegt, es gehe in beiden Theorien darum, eine kritische Reformulierung transzendentaler Subjektivität zu leisten im Abstoß von dem, was als sozialtheoretisches Defizit der transzendentalphänomenologischen Subjekttheorie erscheint. Das gemeinsame Grundanliegen ist, in der Perspektive dieser Interpretationsthese betrachtet, der Versuch, einen Begriff transzendentaler Subjektivität zu gewinnen, die Aporie der transzendentalphänomenologischen Intersubjektivitätstheorie vermeidet. Als inakzeptabel gilt beiden Positionen die Subjekttheorie in der Form, wie sie paradigmatisch in der Kritik Michael Theunissens an Husserl erscheint: der Ansatz beim "Fundamentalbegriff des Mir-Eigenen" (I/131), dem individuellen Einzelich, das in seinem monologischen Selbstverhältnis als konstitutiven "Träger" von Sozialität fungiert. Sozialität könne so — als vom Einzelich konstitutiv abhängige Intersubjektivität — nicht angemessen verstanden werden.
Publication details
Published in:
Schmid Hans Bernhard (2000) Subjekt, System, Diskurs: Edmund Husserls Begriff transzendentaler Subjektivität in sozialtheoretischen Bezügen. Dordrecht, Springer.
Seiten: 196-272
DOI: 10.1007/978-94-015-9357-1_6
Referenz:
Schmid Hans Bernhard (2000) Der "Fundamentalbegriff des Mir-Eigenen" als Grund und als Abstraktum, In: Subjekt, System, Diskurs, Dordrecht, Springer, 196–272.