Deutsche Gesellschaft
für phänomenologische Forschung

Series | Buch | Kapitel

149100

Heideggers Denken über die Technik

Rudolf Boehm

pp. 137-160

Abstrakt

Für Heidegger ist die Frage: die Frage nach dem Sein. Doch schließt sie andere mehr ein, darunter am unmittelbarsten diese: Was ist Metaphysik? Die Evidenz des Zusammenhanges zwischen diesen beiden Fragen könnte eine trügerische sein. Nicht zu rasch dürfte man diesen Zusammenhang verstehen wollen in Analogie zu Kants Prinzip - dem "obersten Grundsatz aller synthetischen Urteile" -, dem gemäß die Bedingungen der Möglichkeit der Erfahrung überhaupt zugleich Bedingungen der Möglichkeit der Gegenstände der Erfahrung sind. Zwar gilt traditionell die Metaphysik als eben die philosophische Disziplin, deren erste Aufgabe es ist, die Frage nach dem Sein zu erörtern. Heidegger jedoch bezeichnet als "Metaphysik" eine von ihm der gesamten Tradition des westlichen Denkens bis auf unsere Tage zugeschriebene grundlegende Tendenz, die gerade einem Verlust des ursprünglichen Sinnes jener Frage entstammt und droht, diesen Verlust für immer zu besiegeln. Wie das? Eben darum, dies zu verstehen, handelt es sich für Heidegger bei der Frage: Was ist Metaphysik ? Auf diese Frage ihrerseits hat Heidegger die Antwort gegeben: Das Wesen der Metaphysik - und offenbar bedeutet es das Gegenteil einer Einschränkung, wenn er präzisiert: der Metaphysik, wie sie sich in ihrem Endstadium vollendet - das Wesen der Metaphysik ist kein anderes als das Wesen der Technik.

Publication details

Published in:

Boehm Rudolf (1981) Vom Gesichtspunkt der Phänomenologie: Studien zur Phänomenologie der Epoche. Den Haag, Nijhoff.

Seiten: 137-160

DOI: 10.1007/978-94-009-8228-4_8

Referenz:

Boehm Rudolf (1981) Heideggers Denken über die Technik, In: Vom Gesichtspunkt der Phänomenologie, Den Haag, Nijhoff, 137–160.