Deutsche Gesellschaft
für phänomenologische Forschung

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149608

Husserls Verhältnis zu Kants Idee der Logik

pp. 135-178

Abstrakt

Obschon Husserl die Kantische Scheidung zwischen analytischem und synthetischem Apriori in ihrer konkreten Durchführung und Anwendung auf die Wissenschaften ablehnte,1 sah er doch in dieser prinzipiellen Scheidung eine grundlegende Erkenntnis für seine eigene Auffassung der Logik und der Ontologie. In derselben Vorlesung, aus der der oben 2 zitierte kritische Text stammt, bemerkt Husserl, nachdem er vom Übergang von der Sphäre der Analysis (als dem Universum der analytischen mathematischen Denkmöglichkeiten) zur Sphäre der Synthesis (als dem Universum der realen Seinsmöglichkeiten) gesprochen hat: "Kant als der erste hat hier die Demarkation erschaut, aber sie doch nicht zur letzten prinzipiellen Durchsichtigkeit zu bringen vermocht. Bei ihm stellt sich das Problem dar in der Gestalt der Kontrastierung der Idee einer neuartigen synthetischen, oder wie er es nennt, transzendentalen Logik gegenüber der traditionellen formalen Logik, zurückgehend auf die Aristotelische Analytik. Kant charakterisiert diese als eine Logik, die von allen Beziehungen der Erkenntnis auf ein Objekt abstrahiert. Deutlicher charakterisiert er sie als Logik der blossen Widerspruchslosigkeit."3

Publication details

Published in:

Kern Iso (1964) Husserl und Kant: Eine Untersuchung über Husserls Verhältnis zu Kant und zum Neukantianismus. Den Haag, Nijhoff.

Seiten: 135-178

DOI: 10.1007/978-94-010-3601-6_5

Referenz:

(1964) Husserls Verhältnis zu Kants Idee der Logik, In: Husserl und Kant, Den Haag, Nijhoff, 135–178.