Deutsche Gesellschaft
für phänomenologische Forschung

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149616

Husserls Kritik an Rickerts Erkenntnistheorie

pp. 376-394

Abstrakt

Wir legen der folgenden Darstellung hauptsächlich Husserls Notizen 1 zu Rickerts umfassendem Aufsatz Zwei Wege der Erkenntnistheorie zugrunde, der 1909 erschienen ist und als Hauptproblem das Verhältnis zwischen der transzendental-psychologischen und der transzendental-logischen Bestimmung des Gegenstandes der Erkenntnis behandelt. Diese Notizen Husserls, die 1910 entstanden sind und die Form einer alternierenden Folge von stenographierten Exzerpten und kritischen Bemerkungen haben, teilweise aber auch systematisch einem aufgetauchten Problem nachgehen, nehmen zu drei wesentlichen Punkten von Rickerts Erkenntnistheorie Stellung: erstens, zu deren Ausgangspunkt; zweitens, zur Auffassung des Erkenntnisproblems als eines bloss formalen und schliesslich zur Bestimmung des transzendenten Gegenstandes als eines transzendenten Sollens oder Wertes bzw. zur Bestimmung des Erkennens als eines Stellungnehmens zu Werten. Obschon damit wesentliche Linien der Rickertschen Erkenntnistheorie berührt sind, bleiben doch andere wesentliche Aspekte kaum oder gar nicht erörtert. So schweigt Husserl fast völlig über Rickerts Konfrontation von Transzendentalpsychologie und transzendentaler Logik.

Publication details

Published in:

Kern Iso (1964) Husserl und Kant: Eine Untersuchung über Husserls Verhältnis zu Kant und zum Neukantianismus. Den Haag, Nijhoff.

Seiten: 376-394

DOI: 10.1007/978-94-010-3601-6_13

Referenz:

(1964) Husserls Kritik an Rickerts Erkenntnistheorie, In: Husserl und Kant, Den Haag, Nijhoff, 376–394.