Deutsche Gesellschaft
für phänomenologische Forschung

Buch | Kapitel

204406

Eine Anklage gegen die Wissenschaft

Wolfgang Köhler

pp. 1-24

Abstrakt

Als ich noch ein junger Student in Deutschland war, standen die Naturwissenschaft und alle anderen Zweige menschlicher Erkenntnis in höchstem Ansehen. Ihr Wert wurde zu allgemein anerkannt, er schien zu selbstverständlich, um der Bekräftigung durch irgendeinen besonderen Beweis zu bedürfen; und es gab tatsächlich niemanden, der gewagt hätte, ihn kritisch zu diskutieren. Es gehörte zu den vornehmsten Aufgaben der Gesellschaft und der Regierung, alle Arten der Forschung zu unterstützen. Selbst den Kindern wurde soviel Wissen und soviel Übung in Denkaufgaben vermittelt, wie ihren Fähigkeiten angemessen schien; denn eine weitgehende Belehrung war ja augenscheinlich so wünschenswert.

Publication details

Published in:

Köhler Wolfgang (1968) Werte und Tatsachen, ed. Selbach Ottilie C. Dordrecht, Springer.

Seiten: 1-24

DOI: 10.1007/978-3-642-88701-7_1

Referenz:

Köhler Wolfgang (1968) Eine Anklage gegen die Wissenschaft, In: Werte und Tatsachen, Dordrecht, Springer, 1–24.