Deutsche Gesellschaft
für phänomenologische Forschung

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217354

Sozialpolitik

Lothar BöhnischWolfgang Schröer

pp. 147-159

Abstrakt

Der gegenwärtige Diskurs um den sozialen Wandel und zu den ökonomisch-technologischen Rationalisierungs- und Globalisierungsprozessen wird auch in einer sozialräumlichen Sprache geführt. Es ist von der Entbettung des Ökonomischen, der Entgrenzung der Arbeit und der Gebundenheit des Sozialstaats die Rede. Die Wirtschaftsweise entwickelt sich demnach zu einem "ortlosen" Kapitalismus, in dem das Denken in nationalstaatlich-territorialen Kategorien einer "Nationalökonomie" nicht mehr ausreicht, gleichzeitig aber die nationalstaatlich-territoriale Verankerung der Sozialpolitik offenkundig geworden ist. Die sozialräumliche Herausforderung wird darin gesehen, dass sich die Ökonomie gegenüber den Menschen systemisch zu verselbstständigen droht, während diese in ihren lebensweltlichen Räumen zurückbleiben. Dieses Bild verweist nicht nur auf die Relevanz räumlicher Begrifflichkeit für die Verortung der Sozialpolitik im Prozess der Globalisierung. Es hilft uns auch, einen Zugang zur sozialpolitischen Bestimmung der Kategorie Raum im sozialwissenschaftlichen Denken zu finden.

Publication details

Published in:

Kessl Fabian, Reutlinger Christian (2019) Handbuch Sozialraum: Grundlagen für den Bildungs- und Sozialbereich. Dordrecht, Springer.

Seiten: 147-159

DOI: 10.1007/978-3-531-19983-2_6

Referenz:

Böhnisch Lothar, Schröer Wolfgang (2019) „Sozialpolitik“, In: F. Kessl & C. Reutlinger (Hrsg.), Handbuch Sozialraum, Dordrecht, Springer, 147–159.