Deutsche Gesellschaft
für phänomenologische Forschung

Buch | Kapitel

222453

Lipstick Tehran

Larissa Holaschke

pp. 251-257

Abstrakt

Das Leben der jungen Frauen im Iran ist paradox: Auf der Strasse müssen sie sich den Gesetzen der Islamischen Republik beugen, Kopftuch tragen und dürfen keinem Mann die Hand reichen, im Privaten tragen sie kurze Kleider, feiern Partys und haben einen Freund. "Lipstick Tehran" ist eine Spurensuche nach Din gen, welche Ausdruck des leisen und visuellen Protests von jungen Frauen in Teheran gegen das Regime sind und durch welche sie versuchen, mit den Einschränkungen von Staat und Islam umzugehen. In Iran dokumentierte ich Zeichen des leisen Widerstands mittels Methoden der ethnografischen Feldforschung, Cultural Probes sowie teilnehmender Beobachtung mithilfe des Gastfreundschaftsnetzwerks Couchsurfing. Entstanden ist eine Publikation, die Einblicke in den alltäglichen Umgang mit den Repressionen zeigt, subversive Strategien der Frauen sichtbar macht, eine Ästhetik der materiellen Kultur des Protests abbildet und kulturell bedingte Lesarten von Dingen in Frage stellt.

Publication details

Published in:

Müller Francis (2018) Designethnografie: Methodologie und Praxisbeispiele. Dordrecht, Springer.

Seiten: 251-257

DOI: 10.1007/978-3-658-21388-6_16

Referenz:

Holaschke Larissa (2018) Lipstick Tehran, In: Designethnografie, Dordrecht, Springer, 251–257.