Buch | Kapitel
Die Einladung zum XXII. Internationalen Kongress für Psychologie nach Leipzig 1980
pp. 61-81
Abstrakt
Die Gesellschaft für Psychologie der DDR überbrachte ihre Einladung zum XXII. Internationalen Kongress nach Leipzig für das Jahr 1980 auf dem XX. Internationalen Kongress für Psychologie 1972 in Tokio. Erst sechs Jahre zuvor war die DDR-Gesellschaft als Vollmitglied in die International Union of Psychological Science aufgenommen worden (s. Kapitel 1). Eine Einladung zu einem wissenschaftlichen Treffen mit Gästen aus allen Teilen der Welt in einen Staat, der sich durch Mauerbau und Stacheldraht von der Außenwelt abgeschottet hatte und strenge Kontrollen bei der Visum-Beantragung und beim Übertritt über die Staatsgrenze installiert hatte, stellte eine Herausforderung für die Internationale Union und ihre Mitglieder dar. Eine solche von der DDR ausgesprochene Einladung war ohne Frage mit politischen Absichten und Zielen verknüpft. Aus diesem Grunde ist es unverzichtbar, dieses Vorhaben der DDR mit der weltpolitischen Situation in den 1970er Jahren in einen Zusammenhang zu stellen. Denn auch die Motive, die schließlich zur Einladung eines internationalen Publikums in die DDR führten, gründeten sich zu einem nicht unwesentlichen Teil auf Zielsetzungen, die von der DDR-Politik vorgegeben waren oder zumindestens sich mit ihr kompatibel erwiesen.
Publication details
Published in:
Schönpflug Wolfgang, Lüer Gerd (2011) Psychologie in der Deutschen demokratischen Republik: Wissenschaft zwischen Ideologie und Pragmatismus: der XXII. internationale Kongress für Psychologie 1980 in Leipzig, seine Vorgeschichte und Nachwirkungen. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Seiten: 61-81
DOI: 10.1007/978-3-531-93057-2_2
Referenz:
Schönpflug Wolfgang, Lüer Gerd (2011) Die Einladung zum XXII. Internationalen Kongress für Psychologie nach Leipzig 1980, In: Psychologie in der Deutschen demokratischen Republik: Wissenschaft zwischen Ideologie und Pragmatismus, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 61–81.