Buch | Kapitel
Entscheidungsträger und Entscheidungsstrukturen
pp. 83-108
Abstrakt
Die Einordnung des Faches Psychologie in den Parteistaat der DDR war bereits Thema der vorangehenden Kapitel 1 und 2. Im vorliegenden Kapitel soll nun beschrieben werden, welche weiteren Entscheidungsstrukturen in Erwartung des XXII. Internationalen Kongresses für Psychologie in Leipzig aufgebaut wurden. Komitees und Räte bildeten ein Netzwerk, das die Machtverhältnisse der DDR ebenso widerspiegelte wie deren zentralistische Verwaltungsstruktur. Die Partei der SED hatte darin einen dominierenden Einfluss; staatliche Dienststellen waren in die Organisation eingebunden. Das Zentralkomitee der SED übertrug die zentrale Leitung des Kongresses zunächst dem für wissenschaftliche Gesellschaften zuständigen Sekretariat der Akademie der Wissenschaften der DDR. Gerade dieses Sekretariat hat durch doktrinäre und bürokratische Vorgaben die Vorbereitungen außerordentlich erschwert. Das zuständige Sekretariat des Zentralkomitees der SED selbst sorgte 1976 dafür, dass der Akademie die Verantwortung für den Kongress genommen und diese dem Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen übertragen wurde.
Publication details
Published in:
Schönpflug Wolfgang, Lüer Gerd (2011) Psychologie in der Deutschen demokratischen Republik: Wissenschaft zwischen Ideologie und Pragmatismus: der XXII. internationale Kongress für Psychologie 1980 in Leipzig, seine Vorgeschichte und Nachwirkungen. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Seiten: 83-108
DOI: 10.1007/978-3-531-93057-2_3
Referenz:
Schönpflug Wolfgang, Lüer Gerd (2011) Entscheidungsträger und Entscheidungsstrukturen, In: Psychologie in der Deutschen demokratischen Republik: Wissenschaft zwischen Ideologie und Pragmatismus, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 83–108.