Was mich bewegt und doch zusammenhält
Biografische Notizen zum postmodernen Körperselbst
pp. 159-174
Abstrakt
In ihrem Beitrag "Was mich bewegt und doch zusammenhält" zeichnet Regina Klein anhand biografischer Notizen aus einem Jahrhundert (von 1910 – 2010) den tiefgreifenden historischen Wandel in der Bestimmung, Bedeutung und Rolle des Körperselbst nach. Eindrücklich rekonstruiert sie intergenerative Unterschiede im Umgang mit der in das Selbst eingeschriebenen "Leibkörper–Differenz": Wurde in traditionell bäuerlichen Kulturen die Verortung in der Gemeinschaft und mit ihr die gruppenbezogene Identität über die Arbeit und den Einsatz des Leibkörpers sichergestellt, trennen technologische Neuerungen anderthalb Generationen später den ehemaligen Leib, jetzt Körper, sukzessive vom Selbst und erschweren individuelle leibkörperliche Rückbettungsversuche durch Abhängigkeiten von Experten- und Medienwissen. Das aktuelle Feld der Schönheitschirurgie entziffert sie als fragilen Versuch einer Selbstermächtigung objektivierter Individuen, der als "leibkörperauflösende und wieder zusammennähende Variante" beschreibbar ist.
Publication details
Published in:
Dörr Margret, Füssenhäuser Cornelia, Schulze Heidrun (2015) Biografie und Lebenswelt: Perspektiven einer Kritischen Sozialen Arbeit. Dordrecht, Springer.
Seiten: 159-174
DOI: 10.1007/978-3-658-03835-9_10
Referenz:
Klein Regina (2015) „Was mich bewegt und doch zusammenhält: Biografische Notizen zum postmodernen Körperselbst“, In: M. Dörr, C. Füssenhäuser & H. Schulze (Hrsg.), Biografie und Lebenswelt, Dordrecht, Springer, 159–174.