Deutsche Gesellschaft
für phänomenologische Forschung

Buch | Kapitel

204800

Abstrakt

Das Übersetzen ist integraler Bestandteil der schriftstellerischen Tätigkeit C.s, es hat ihn fast sein ganzes Leben begleitet, von ersten u. a. Esenin, Shakespeare, Verlaine und Tudor Arghezi gewidmeten Versuchen in Czernowitz bis zu den späten Übertragungen von André du Bouchet, Jean Daive und Jacques Dupin während der späten 1960er Jahre in Paris. C.s Affinität zum Übersetzen entspringt einer intensiv erlebten und durchlebten Fremderfahrung, die sowohl biographisch als auch literarisch erklärbar ist. C.s Geburtsort Czernowitz war ein multikultureller Ort par excellence, ein Ort der Polyphonie, des Dialogs verschiedener Sprachen und Literaturen. Hier hat er bereits früh erfahren, dass das Andere einer Sprache, einer Kultur nicht unbedingt das Fremde, Unbekannte, Bedrohliche sein muss. Hierin ist zum Teil die seine Dichtung auszeichnende Dialogizität, sein Verständnis von Dichtung als Dialog und Begegnung begründet.

Publication details

Published in:

May Markus, Goßens Peter, Lehmann Jürgen (2008) Celan-Handbuch: Leben — Werk — Wirkung. Stuttgart, Metzler.

Seiten: 180-214

DOI: 10.1007/978-3-476-05016-8_4

Referenz:

Lehmann Jürgen, Goßens Peter, May Markus (2008) „Übersetzungen“, In: M. May, P. Goßens & J. Lehmann (Hrsg.), Celan-Handbuch, Stuttgart, Metzler, 180–214.