Deutsche Gesellschaft
für phänomenologische Forschung

Buch | Kapitel

208933

Interpretation versus Lesen

David E. Wellbery

pp. 123-138

Abstrakt

Folgender Beitrag gestaltet sich in Form von Thesen. Das Charakteristische an Thesen überhaupt ist, daß sie in einem Spannungsverhältnis zu ihrer Begründung stehen. Folgten sie ohne weiteres aus dieser, wären sie keine Thesen mehr, sondern schlicht Ergebnisse. Thesen haben einen exzessiven Zug; aus der nebulösen Masse der Beobachtungen schlagen sie übermütig die Gestalt eines Gedankens heraus. Daher ihr Provisorisches. Das Schicksal von Thesen — auch und gerade von guten — ist, daß die Diskussion, die sie ermöglichen, sie schließlich wegwirft wie die Leiter des Wittgensteinschen Tractatus.

Publication details

Published in:

Danneberg Lutz, Vollhardt Friedrich (1996) Wie international ist die Literaturwissenschaft?: Methoden- und Theoriediskussion in den Literaturwissenschaften: kulturelle Besonderheiten und interkultureller Austausch am Beispiel des Interpretationsproblems (1950–1990). Stuttgart, Metzler.

Seiten: 123-138

DOI: 10.1007/978-3-476-03631-5_6

Referenz:

Wellbery David E. (1996) „Interpretation versus Lesen“, In: L. Danneberg & F. Vollhardt (Hrsg.), Wie international ist die Literaturwissenschaft?, Stuttgart, Metzler, 123–138.