Deutsche Gesellschaft
für phänomenologische Forschung

Buch | Kapitel

215324

Zum Status von "Grundbegriffen" in Max Webers Werk

Klaus Lichtblau

pp. 249-260

Abstrakt

Max Weber hatte der Bildung eindeutiger Begriffe eine große Bedeutung für die kultur- und sozialwissenschaftliche Forschung zugesprochen. Bereits zum Zeitpunkt der Niederschrift seines berühmten Objektivitätsaufsatzes von 1904 neigte er dazu, idealtypischen Begriffsbestimmungen an sich schon den Status einer ‚Theorie" zuzusprechen. Entsprechend groß war für ihn der Stellenwert, der einer "Kritik der Begriffsbildung" innerhalb des "Fortschritt[s] der kulturwissenschaftlichen Arbeit" zukommt. Denn ihm zufolge waren die begrifflichen Abstraktionen innerhalb der historischen Kulturwissenschaften vermittels der theoretischen Wertbeziehungen und erkenntnisleitenden Interessen der Forschergemeinschaft an die jeweiligen Kulturprobleme ihrer Epoche gebunden. Mit dem Wandel dieser Kulturprobleme sei deshalb auch das bisherige grundbegriffliche Selbstverständnis der Kultur- und Sozialwissenschaften immer wieder zur Disposition gestellt, weshalb Weber letzteren auch eine "ewige Jugendlichkeit" zusprach.

Publication details

Published in:

Lichtblau Klaus (2011) Die Eigenart der kultur- und sozialwissenschaftlichen Begriffsbildung. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Seiten: 249-260

DOI: 10.1007/978-3-531-93235-4_15

Referenz:

Lichtblau Klaus (2011) Zum Status von "Grundbegriffen" in Max Webers Werk, In: Die Eigenart der kultur- und sozialwissenschaftlichen Begriffsbildung, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 249–260.