Buch | Kapitel
Max Weber (1864–1920)
pp. 107-133
Abstrakt
Max Weber gilt als soziologischer Klassiker par excellence. In einer Zeit, als sich die Soziologie im Konzert der Wissenschaften als eigenständige Disziplin erst noch Gehör verschaffen musste, hat ihr Weber eine charakteristische Stimme verliehen. Bis heute erfüllt diese unverkennbare Stimme den Klangraum der Soziologie. Dabei ist Webers Werk selbst mehrstimmig. Weber wird von der Soziologie in Anspruch genommen, ist aber auch Jurist, Historiker, Ökonom und Politikwissenschaftler gewesen. Der Philosoph und Psychologe Karl Jaspers (1883-1969) hat Weber sogar als einen der bedeutendsten Philosophen seiner Zeit verehrt. Die thematische Breite seines Werkes lassen Weber als Universalgelehrten erscheinen, der im 19. Jahrhundert wurzelt und dessen Bedeutung in die Gegenwart reicht. Weber war nicht nur Wissenschaftler, sondern hat sich als Denker und Redner auch in die Politik eingemischt. Seine Forschungsleistungen und sein Führungsanspruch in Wissenschaft und Politik, die Stilisierung seiner Person haben Weber mitunter in überlebensgroße Dimensionen gerückt, als Titan und Heros des Geisteslebens überhöht.
Publication details
Published in:
Vester Heinz-Günter (2009) Kompendium der Soziologie II: Die Klassiker. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Seiten: 107-133
DOI: 10.1007/978-3-531-91590-6_7
Referenz:
Vester Heinz-Günter (2009) Max Weber (1864–1920), In: Kompendium der Soziologie II, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 107–133.