Deutsche Gesellschaft
für phänomenologische Forschung

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217169

Grundannahmen der Biographieforschung, das Erzählen von Lebensgeschichten und die Konstruktion von narrativer Identität

Heide von Felden

pp. 23-40

Abstrakt

Der Beitrag erläutert den Zusammenhang von Biographieforschung, Erzählen und narrativer Identität. Dabei werden die Grundannahmen der Biographieforschung mithilfe von wissenssoziologischen und poststrukturalistischen Ansätzen dargelegt. Das Erzählen von Lebensgeschichten spielt in der Biographieforschung eine besondere Rolle, weil damit Texte produziert werden, die in ihren Erzählstrukturen Temporalität und Sozialität beinhalten. Somit bieten die Erzählstrukturen die geeignete Grundlage, Prozesse und gesellschaftliche Einflüsse zu analysieren. Aus den Lebensgeschichten lassen sich darüber hinaus Identitätskonstruktionen ableiten. Indem Identität als narrative Identität und damit vor allem in ihrem Prozesscharakter verstanden wird, ist es möglich, die Identität einer Person sowohl in Hinsicht auf Kohärenz als auch auf Kontinuität auszuweisen. Insofern zeigt sich die Biographieforschung als geeignetes Instrument, um Prozesse der Identitätsbildung und der Verortung des Individuums in seiner sozialhistorischen Situation zwischen Struktur und Handlungsspielräumen zu untersuchen.

Publication details

Published in:

Deppe Ulrike (2020) Die Arbeit am Selbst: Theorie und Empirie zu Bildungsaufstiegen und exklusiven Karrieren. Dordrecht, Springer.

Seiten: 23-40

DOI: 10.1007/978-3-658-23580-2_2

Referenz:

von Felden Heide (2020) „Grundannahmen der Biographieforschung, das Erzählen von Lebensgeschichten und die Konstruktion von narrativer Identität“, In: U. Deppe (Hrsg.), Die Arbeit am Selbst, Dordrecht, Springer, 23–40.