Deutsche Gesellschaft
für phänomenologische Forschung

Series | Buch | Kapitel

218029

Einleitung

Jürgen Schmidt

pp. 15-24

Abstrakt

Hartmut Essers (1991a) Monographie "Alltagshandeln und Verstehen" ist als ein Versuch anzusehen, Schütz" soziologischen Ansatz in die Theorie der rationalen Wahl zu integrieren. Betrachtet man Essers Integrationsversuch näher, so werden drei Prämissen der Esser" schen Vorgehensweise deutlich: erstens, daß es möglich sei, "mit einem allgemeinen und methodologischen Kern" (1991a: 1) den Gegenstandsbereich der Sozialwissenschaften in angemessener Weise zu beschreiben, und daß zweitens dieser Kern ein nomologischer sei und er drittens in der Theorie der rationalen Wahl zu finden sei (1991a: 2). Ihm liege dabei nicht nur an einer einheitlichen Beschreibung sozialwissenschaftlich relevanter Realität, vielmehr müsse diese nach einer allgemein gültigen Gesetzmäßigkeit im Sinne des Hempel-Oppenheimer-Schemas (vgl. Stegmüller 1983 [1969]: 75ff.) "erklärt" werden. Wichtig ist ihm die Feststellung, daß sich die Theorie der rationalen Wahl auf die Mikroebene des sozialen Handelns beziehe. Darin liegt für ihn die enorme Faszination dieses Ansatzes, glaubt er doch damit ein raumzeitlich nicht eingeschränktes Gesetz des Handelns gefunden zu haben.

Publication details

Published in:

Schmidt Jürgen (2000) Die Grenzen der Rational Choice Theorie: Eine kritische theoretische und empirische Studie. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Seiten: 15-24

DOI: 10.1007/978-3-663-09716-7_1

Referenz:

Schmidt Jürgen (2000) Einleitung, In: Die Grenzen der Rational Choice Theorie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 15–24.