Deutsche Gesellschaft
für phänomenologische Forschung

Series | Buch | Kapitel

218440

Nachwort und Ausblick

Karl Dietrich Bracher

pp. 967-972

Abstrakt

Mit der Sanktionierung der blutigen Gewalttaten der "zweiten Revolution" war der Prozeß der nationalsozialistischen Machtergreifung abgeschlossen. Die totalitäre Diktatur in Gestalt des unumschränkten Führerstaates hat im Sommer 1934 ihre unwiderrufliche institutionelle Besiegelung gefunden. In Papens Abtreten von der Regierungsbühne, die der gefallene Vizekanzler eineinhalb Jahre zuvor so selbstbewußt mit Hitler zusammen erklommen hatte, manifestierte sich der endgültige Zusammenbruch der Illusion von der "nationalen Revolution", von der Einrahmung und Zähmung des nationalsozialistischen Herrschaftswillens. Papens Antwort auf die Ermordung der nächsten Freunde war die Bereitschaft, als Sonderbotschafter Hitlers die österreichischen Wogen zu glätten und dem "Anschluß" eine bessere Basis zu schaffen.

Publication details

Published in:

Bracher Karl Dietrich, Sauer Wolfgang, Schulz Gerhard (1960) Die nationalsozialistische Machtergreifung: Studien zur Errichtung des totalitären Herrschaftssystems in Deutschland 1933/34. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Seiten: 967-972

DOI: 10.1007/978-3-322-96204-1_16

Referenz:

Bracher Karl Dietrich (1960) Nachwort und Ausblick, In: Die nationalsozialistische Machtergreifung, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 967–972.