Buch | Kapitel
Zur Bestimmung der Variabilität von Attitüden
pp. 708-720
Abstrakt
Obwohl in Begriffsbestimmungen immer wieder die Konstanz als wesentliches Merkmal einer Attitüde hervorgehoben wird1, ist Attitüdenwandel sowohl empirisch evident als auch Gegenstand vielfältiger theoretischer Bemühungen in den Verhaltenswissenschaften2. Über ein zweites Charakteristikum von Attitüden besteht ebenfalls weitgehende Übereinstimmung: Eine Attitüde ist eine hypothetische oder latente Größe, die nicht unmittelbar beobachtet werden kann3. Erst an Hand von Indikatoren wird festgestellt, ob eine bestimmte soziale Einstellung4 vorliegt oder nicht. Typischerweise werden dabei im Gegensatz zu Meinungsumfragen, bei denen eine Meinung als eine der möglichen Verbalisierungen einer zugrundeliegenden Attitüde erfragt wird, Attitüden an Hand ganzer Indikatorensätze ermittelt, aus denen dann jeweils auf das Vorhandensein einer bestimmten Attitüde geschlossen wird5. So gilt nach Donald T. Campbell trotz Unterschiedlichkeit der vorliegenden Attitüdenkonzepte eine einheitliche operationale Definition des Begriffs: »consistency in response to social objects«6.
Publication details
Published in:
Albrecht Günter, Daheim Hansjürgen, Sack Fritz (1973) Soziologie: Sprache. Bezug zur Praxis. Verhältnis zu anderen Wissenschaften. René König zum 65. geburtstag. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Seiten: 708-720
DOI: 10.1007/978-3-322-83511-6_43
Referenz:
Renn Heinz (1973) „Zur Bestimmung der Variabilität von Attitüden“, In: G. Albrecht, H. Daheim & F. Sack (Hrsg.), Soziologie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 708–720.