"Alle Bildung zielt darauf, sich von außen sehen zu lernen"
Hans Blumenbergs Begriff der Sichtbarkeit als ein Beitrag zur Theorie transformatorischer Bildungsprozesse
pp. 343-360
Abstrakt
Hans Blumenbergs entwickelt in seinen Nachlassschriften – insbesondere in seiner fragmentarisch gebliebenen Abhandlung "Beschreibung des Menschen" – einen Begriff von Sichtbarkeit, der sowohl einen kritischen Kommentar zu Husserls Vernachlässigung der Anthropologie darstellt, als auch als Grundbegriff einer phänomenologischen Anthropologie fungiert. Blumenberg beschreibt das Sichtbarkeitsbewusstsein zum einen als die Möglichkeit dafür, sich zu verstellen und in den kulturellen Gehäusen zu verbergen, zum anderen zeigt er, dass das Wissen um die eigene Sichtbarkeit dazu führen könne, dass der Eigenleib als fremd empfunden werde. Im Anschluss an die Theorie transformatorischer Bildungsprozesse lässt sich die Frage stellen, welche Bedeutung dieses Sichtbarkeitsbewusstsein für die Transformation von Selbst- und Weltverhältnissen eines sich bildenden Subjekts haben kann.
Publication details
Published in:
Brinkmann Malte, Türstig Johannes, Weber-Spanknebel Martin (2019) Leib – Leiblichkeit – Embodiment: Pädagogische Perspektiven auf eine phänomenologie des Leibes. Dordrecht, Springer.
Seiten: 343-360
DOI: 10.1007/978-3-658-25517-6_18
Referenz:
Zumhof Tim (2019) „"Alle Bildung zielt darauf, sich von außen sehen zu lernen": Hans Blumenbergs Begriff der Sichtbarkeit als ein Beitrag zur Theorie transformatorischer Bildungsprozesse“, In: M. Brinkmann, J. Türstig & M. Weber-Spanknebel (Hrsg.), Leib – Leiblichkeit – Embodiment, Dordrecht, Springer, 343–360.