Deutsche Gesellschaft
für phänomenologische Forschung

Buch | Kapitel

223153

Ausgewählte sprachtheoretische Reflexionen

Jean-François LyotardJacques Derrida

pp. 64-116

Abstrakt

Die bisherigen Ausführungen haben folgendes gezeigt: Die soziologische Rekonstruktion sozialer Systeme ist von der jeweiligen erkenntnistheoretischen Konstruktion abhängig. Der Rekonstruktionsvorschlag Luhmanns, welcher via doppelter Kontingenz die Autogenese und die emergenten Kommunikationszusammenhänge von Sozialfigurationen fokussiert, ist von entscheidender Tragweite. Die Untermauerung eines solchen Theoriegerüstes durch biologische Begriffe erweist sich jedoch —wie dargestellt —als unhaltbar. Zu Recht wurde die bloß metaphorische Bedeutung von biologischen Analogien hervorgehoben. Freilich haben solcherlei Metaphoriken einen Einfluß auf system- und organisationstheoretische Diskurse. Ihr Gegenstand wird selbst in einer sprachlichen respektive vertextlichten Qualität thematisiert. Lyotard und Derrida fassen diesen Konnex auf ihre jeweils eigene Weise. Neben den sozialen Komponenten werden somit, wie Karl Ulrich bezüglich organisationstheoretischer Fragestellungen betont, die "[...] sprachlichen Kreativitätspotentiale [...] zum konstituierenden Medium für die Evolution und Intecration sozialer Systeme."258

Publication details

Published in:

Hahmann Martin (2000) Komplementäre Managementdiskurse: Polarisierung oder Paradigmenvielfalt?. Wiesbaden, Deutscher Universitätsverlag.

Seiten: 64-116

DOI: 10.1007/978-3-322-99225-3_8

Referenz:

Lyotard Jean-François, Derrida Jacques (2000) Ausgewählte sprachtheoretische Reflexionen, In: Komplementäre Managementdiskurse, Wiesbaden, Deutscher Universitätsverlag, 64–116.