Deutsche Gesellschaft
für phänomenologische Forschung

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223247

Allgemeine Didaktik und Fachdidaktik

Tilman Grammes

pp. 109-194

Abstrakt

Didaktik, seit Comenius das "Herzstück der Pädagogik" (Josef Derbolav), hat ihre einst "wichtige, fast zentrale Stellung innerhalb der pädagogischen Diskussion" (Herwig Blankertz) verloren. Mit zunehmender praktischer Bedeutungslosigkeit scheint "auch eine theoretische einherzugehen; aufzeigbar an dem fortschreitenden Prozeß der Marginalisierung einer Disziplin, die ursprünglich einmal im Mittelpunkt des pädagogischen Interesses stand."1 Anfängerprobleme und Fragestellungen des Routiniers werden nicht differenziert behandelt; es fehlt eine gemeinsame Sprache zwischen Didaktikern und Lehrern; Lehrer sind befremdet darüber, was von der Wissenschaft über sie gesagt wird. Didaktik erfolgt auf einer Metaebene (reden über Unterricht), statt Theoriebildung für Unterricht anzubieten; nicht zuletzt ist der Glaube an einen zentral gesteuerten Lehrplan in einem staatlich gelenkten Schulsystem zusammen mit dem postmodernen Verlust der "Einheit von Welt" verloren gegangen (ebd.). Auf der anderen Seite wird mit der Rückbesinnung auf den Unterrichtsinhalt in der Unterrichts- und Bildungsforschung der USA eine Renaissance der Curriculumdiskussion und damit auch eine DidaktikRenaissance eingeleitet. Dennoch bleibt eine allgemeine Theorie der Fachdidaktik nach wie vor ein Desiderat.2

Publication details

Published in:

Grammes Tilman (1998) Kommunikative Fachdidaktik: Politik — Geschichte — Recht Wirtschaft. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Seiten: 109-194

DOI: 10.1007/978-3-322-99985-6_4

Referenz:

Grammes Tilman (1998) Allgemeine Didaktik und Fachdidaktik, In: Kommunikative Fachdidaktik, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 109–194.