Deutsche Gesellschaft
für phänomenologische Forschung

Buch | Kapitel

223864

Faktoren und Nachtgesichter

K. P. Kisker

pp. 28-32

Abstrakt

Erneut die Frage: was soll das für die Theorie und Methodik des gegenwärtigen psychiatrischen Handelns? Und erneut die Bekräftigung, daß die Skepsis sich hier nicht auf eine Unabwendbarkeit des Abwegigen richtet oder so etwas wie eine geistesgeschichtliche Ästhetik der Verrücktheit vorbereiten will. Die Frage zielt auf eine praktisch fundierte Psychiatrie, die das, was sie weiß, tut, weil sie es tun darf (gesellschaftliches Limit) und tun kann (technisches Limit). Sie, die Psychiatrie, ist Creation der jeweiligen Wissens-Geschichte und sie sollte ihrer Zeit das Maß ihrer Unmäßigkeit geben, ohne sich dabei zu einer psychohygienischen allround-Heilsbringerin verkürzen zu lassen. Man wird das derzeitige Bild der Psychiatrie bunter anlegen müssen, wenn die Bedürfnisse der Zeit darin erfüllt werden sollen. Unterläßt man das, so fördert man weitere extra- und parapsychiatrische Haeresien.

Publication details

Published in:

Kisker K. P. (1970) Dialogik der Verrücktheit ein Versuch an den Grenzen der Anthropologie. Dordrecht, Springer.

Seiten: 28-32

DOI: 10.1007/978-94-010-3248-3_6

Referenz:

Kisker K. P. (1970) Faktoren und Nachtgesichter, In: Dialogik der Verrücktheit ein Versuch an den Grenzen der Anthropologie, Dordrecht, Springer, 28–32.