Deutsche Gesellschaft
für phänomenologische Forschung

Buch | Kapitel

208802

Cyberpunk

Techno-Pop / Techno-Fiction

Guntram Geser

pp. 204-218

Abstrakt

In den 80er Jahren schien sich, manifestiert durch William Gibsons Roman Neuromancer (1984) und diesem anverwandte Texte, eine neue Strömung innerhalb der Science Fiction herauszubilden. Etwas derartiges hatte seit der "New Wave" der 60er Jahre auf sich warten lassen und wurde daher von der amerikanischen Sciencefiction-Landschaft, den Redaktionen einschlägiger Zeitschriften und innerhalb der "Neuromantik"-Turbulenz selbst von treibenden Protagonisten (allen voran Bruce Sterling) umso heftiger herbeigewünscht. Neuromancer strich 1985 — was kein anderer Science-fiction-Roman zuvor geschafft hatte — alle großen Preise des Faches (den Hugo, Nebula, Locus sowie Philip K. Dick Award) ein. Drei, vier Jahre später, also in etwa nach der Fertigstellung der Gibson-Trilogie — Neuromancer, Count Zero (1986) und Mona Lisa Overdrive (1988) -, war die "Strömung" jedoch als Medienereignis längst passé und als ein weiteres literarisches Element dem riesigen Pool der Science-fiction beigemengt1. So die offizielle Version, die an Gibsons verdientem Erfolg nicht rütteln, an dem, was damit zum Ausdruck kam, aber auch nicht weiter rühren wollte.

Publication details

Published in:

Döring Jörg, Jäger Christian, Wegmann Thomas (1996) Verkehrsformen und Schreibverhältnisse: Medialer Wandel als Gegenstand und Bedingung von Literatur im 20. Jahrhundert. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Seiten: 204-218

DOI: 10.1007/978-3-322-95656-9_15

Referenz:

Geser Guntram (1996) „Cyberpunk: Techno-Pop / Techno-Fiction“, In: J. Döring, C. Jäger & T. Wegmann (Hrsg.), Verkehrsformen und Schreibverhältnisse, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 204–218.