Deutsche Gesellschaft
für phänomenologische Forschung

Buch | Kapitel

204964

Rollentheorie

Eine dekonstruktive Denkbewegung

Günther Ortmann

pp. 150-161

Abstrakt

Der Gedanke der Notwendigkeit und stillschweigenden Duldung von Regelverletzungen, den ich im 6. Kapitel skizziert habe, wirft die Frage nach der Integration, nach dem Zusammenhalt, nach der Systemeinheit von Organisationen und Gesellschaften neu auf. Wenn weder Hobbesianische Kontrakte noch Durkheim-Parsonianische Normen und Werte hinreichen, um jene Integration zu erklären, weil nämlich beide das Problem ihrer Anwendung oder Erfüllung — compliance — überspringen, dann wird ja noch unwahrscheinlicher und fragwürdiger, dass und wie soziale Systeme zusammenhalten. Die Frage habe ich zugespitzt mit den Denkmitteln der Dekonstruktion von Regel und Anwendung und mit der Figur einer Différence, die in aller Anwendung von Regeln sich Geltung verschafft. Meine Antwort operiert mit der Figur der Selbstorganisation. Die Ordnung, nach der Hobbes und Parsons gefragt haben, ist Ordnung am Rande des Chaos.

Publication details

Published in:

(2008) Organisation und Welterschließung: Dekonstruktionen. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Seiten: 150-161

DOI: 10.1007/978-3-531-90921-9_10

Referenz:

Ortmann Günther (2008) Rollentheorie: Eine dekonstruktive Denkbewegung, In: Organisation und Welterschließung, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 150–161.