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Wege zu einer Soziologie moderner Friedenseinsätze
pp. 49-73
Abstrakt
Großangelegte humanitäre Interventionen mit Staatsaufbau-Komponenten gelten gemeinhin als politisches Problem. Die Beteiligung an solchen Interventionen wird schnell zu einem wichtigen Thema in nationalen politischen Diskursen, insbesondere wenn die Legitimation eines Einsatzes fraglich ist. Vom Erfolg oder Miss erfolg solcher Einsätze hängt in der heutigen Stimmungsdemokratie einiges ab. Kein Wunder also, dass ein politikwissenschaftlicher Blickwinkel die Untersuchung von humanitären Interventionen bestimmt. Diese Dominanz zieht aber Probleme nach sich, denn heutige Interventionen sollen nicht nur Kämpfe beenden, sondern zudem auch an Einsatzort einen besseren Staat und einen bessere Gesellschaft hinterlassen. Es geht häufig um eine grundsätzliche Reform des Zusammenlebens in den intervenierten Regionen – wie es zuletzt in Afghanistan deutlich wurde. Doch die Spezialisten für menschliches Zusammenleben sind bislang kaum in Erscheinung getreten, wenn es um die Erforschung von militärisch gestützten Interventionen geht.
Publication details
Published in:
Bonacker Thorsten, Daxner Michael, Free Jan, Zürcher Christoph (2010) Interventionskultur: zur Soziologie von Interventionsgesellschaften. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Seiten: 49-73
DOI: 10.1007/978-3-531-92219-5_4
Referenz:
Free Jan (2010) „Wege zu einer Soziologie moderner Friedenseinsätze“, In: T. Bonacker, M. Daxner, J. Free & C. Zürcher (Hrsg.), Interventionskultur, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 49–73.