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Das Konzept von Interventionskultur als Bestandteil einer gesellschaftsorientierten theoretischen Praxis
pp. 75-100
Abstrakt
Der Begriff Intervention hat eine erhebliche Bedeutungsbreite. In der Alltagssprache zielt er am häufigsten auf therapeutische Maßnahmen. Die unzähligen Varianten von Interventionen im Wortsinn werden meist mit Synonymen präzisiert, nur in der Politik internationaler Beziehungen ist der Begriff wiederum Gemeingut, mit oder ohne erklärendes Attribut. Die folgenden Ausführungen nehmen ihren Ausgangspunkt in einer ontologischen Verwendung des Begriffs: Es gibt Interventionen und wir beschreiben weniger ihre Durchführung als ihre unmittelbaren Folgen. Damit sind die Kontexte und Umgebungen von Interventionen nicht ausgeblendet, sie intervenieren selbst dauernd ihre Beschreibungen. Das wird mit der Entfaltung unseres Themas – den Auswirkungen von militärisch gestützten humanitären Interventionen – deutlich, wo schließlich im intervenierten Land die intervenierten Menschen eine Menge mikro-sozialer Effekte erleben, die sie nicht notwendig auf die globale oder jedenfalls groß dimensionierte Intervention direkt oder indirekt zurückführen.
Publication details
Published in:
Bonacker Thorsten, Daxner Michael, Free Jan, Zürcher Christoph (2010) Interventionskultur: zur Soziologie von Interventionsgesellschaften. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Seiten: 75-100
DOI: 10.1007/978-3-531-92219-5_5
Referenz:
Daxner Michael (2010) „Das Konzept von Interventionskultur als Bestandteil einer gesellschaftsorientierten theoretischen Praxis“, In: T. Bonacker, M. Daxner, J. Free & C. Zürcher (Hrsg.), Interventionskultur, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 75–100.