Untod des Autors
Poststrukturalistisches Erzählen in den 1990er Jahren
pp. 189-209
Abstrakt
»Heute wissen wir, dass ein Text nicht aus einer Reihe von Wörtern besteht, die einen einzigen, irgendwie theologischen Sinn enthüllt (welcher die ›Botschaft‹ des Autor-Gottes wäre), sondern aus einem vieldimensionalen Raum, in dem sich verschiedene Schreibweisen [écritures], von denen keine einzige originell ist, vereinigen und bekämpfen. Der Text ist ein Gewebe von Zitaten aus unzähligen Stätten der Kultur« (Barthes 2000, 190; Herv. i. O.). Bei dieser Aussage handelt es sich freilich um ein Zitat, und zwar um ein Zitat aus Roland Barthes' provokativem Essay »Der Tod des Autors« (»La mort de l"auteur«) von 1968. Barthes erklärt hier den Autor zu einem Interferenzfeld kultureller Codes, zum »Schreiber« (scripteur) eines Textgewebes, das sich aus kulturellen und literarischen Kontexten flicht.
Publication details
Published in:
Endreß Martin, Herrmann Leonhard (2018) Strukturalismus, heute: Brüche, Spuren, Kontinuitäten. Stuttgart, Metzler.
Seiten: 189-209
DOI: 10.1007/978-3-476-04551-5_13
Referenz:
Sütterlin Nicole A. (2018) „Untod des Autors: Poststrukturalistisches Erzählen in den 1990er Jahren“, In: M. Endreß & L. Herrmann (Hrsg.), Strukturalismus, heute, Stuttgart, Metzler, 189–209.